thomas dinges
Thomans Dinges organisiert seit vielen Jahren den BlenderDay

Interview: Thomas Dinges über das Organisieren von Blender-Events

Thomas Dinges, besser bekannt unter seinem Nicknamen DingTo, hat schon einige Blender-Events organisiert- wie zum Beispiel den BlenderDay seit nunmehr drei Jahren in Folge oder erst kürzlich den Blender-Stand an der FMX. BlenderDiplom hat ihn zu einem Interview über seinen Einstieg in Blender und Tipps für andere aufstrebende Organisatoren eingeladen.

Wir sind hier gerade am BlenderDay 2011. Es ist der zweite Tag, soeben hat das Programm begonnen und in der Mensa werden schon die Lunch-Pakete geschnürt für diejenigen, die den BlenderDay leider schon etwas früher verlassen müssen. Thomas, erzähl' doch mal ein wenig über den BlenderDay!

Also, wir veranstalten den BlenderDay dieses Jahr zum dritten Mal. Wir haben 2009 damit angefangen und hatten hier den ersten deutschsprachigen BlenderDay. Damals am 19. und 20. Juli. Wir freuen uns jedes Jahr über die große Teilnehmerzahl und die Leute, die den weiten Weg hier nach Süddeutschland auf sich nehmen. Wir haben dieses Jahr auch Gäste aus der Schweiz und den Niederlanden und ich freue mich echt, dass der BlenderDay dieses Jahr schon zum dritten Mal stattfinden kann.

Der BlenderDay ist ein Community-Event für die deutschsprachige Blender-Gemeinde. Was bedeutet der BlenderDay für die Blender-Gemeinschaft?

Blender hat eine recht große Community. Wir haben allein im deutschsprachigen Community-Forum Blend.Polis mehr als 7.000 Mitglieder. Es gibt eine sehr aktive Community um das Forum und wir freuen uns, einen großen Teil davon hier am BlenderDay begrüßen zu können. Es ist immer toll, dass man sich einmal real trifft und nicht nur über das Internet reden kann. Ich finde, das macht eigentlich die Community aus, dass man sich nicht nur über das Internet unterhält, sondern dass man sich auch hier einfach mal treffen kann, sich austauschen kann, neue Ideen für Projekte finden kann und das ist jedes Mal richtig toll. Blender ist äußerst vielfältig, das merkt man auch an den Vorträgen hier. Es gibt hier alles, angefangen von Modellierung von Charakteren über ausgefeilte Materialien und was natürlich nicht fehlen darf: Spezialeffekte wie Feuer, Rauch und Explosionen.


Du bist ja schon ziemlich lange aktiv in der Community. Wie kam es dazu, dass du dir gesagt hast: Ich organisiere den BlenderDay?


Also das Ganze hat eine relativ lange Vorgeschichte. Ich bin ursprünglich 2007 zu Blender gekommen. Ich habe damals den ersten Open Movie gesehen, Elephants Dream, und bin daraufhin zu Blender gestoßen - ich wollte einfach auch Animationsfilme machen. Allerdings habe ich dann gemerkt, dass ich künstlerisch nicht so begabt bin und habe mich eher in die technische Ecke begeben. Ab 2008 habe ich an der Entwicklung geholfen, habe Fehler eingereicht, damit die Entwickler das Ganze verbessern konnten und habe ab 2009 auch selber angefangen, die Entwicklung voran zu treiben. Gerade im neuen 2.5-Projekt, wo ich an der neuen Oberfläche gearbeitet habe.

Du organisierst ja ziemlich viel für die Blender Community. Hauptsächlich richtige Events, du hast dich z.B. darum gekümmert, dass Blender dieses Jahr auf der FMX vertreten sein konnte. Was würdest du Leuten mitgeben, die in ihrem Land auch gerne mal eine Konferenz wie den BlenderDay organisieren wollen.

Also ich finde, das ist natürlich jedem freigestellt sowas zu organisieren und es macht natürlich auch verdammt viel Spaß das zu machen. Es ist natürlich auch immer ein Erlebnis, wenn man so etwas organisiert. Man lernt viel daraus und bekommt ein besseres Gefühl für Organisation und Planung, denn das ist natürlich jedes Mal ein kleines Mammutprojekt, vor allem wenn man auch die Unterkunft und Verpflegung anbietet. Ich finde das Hauptargument, warum man so etwas macht, ist die Motivation. Sprich, man muss so etwas aus Überzeugung machen. Wenn man findet, dass Blender ein tolles Programm ist und in der Umgebung, in der man lebt, das Ganze populärer und einfach bekannt machen möchte, ist das die beste Möglichkeit, um sich vor Ort auszutauschen und etwas zu organisieren. Also wenn jemand denkt, "Hey, in der Umgebung oder in meinem Land gibt es viele die das benutzen" - dann einfach die Initiative ergreifen und schauen, wo man eine Location (z.B. eine Halle oder Schule) herbekommt und einfach etwas organisieren - ins Internet schreiben - dann kann eigentlich jeder so etwas organisieren. Wir haben z.B. in Brasilien eine recht große Community, die da auch schon regelmäßig seit einigen Jahren solche Konferenzen organisieren und wir hatten das, glaube ich, auch schon in Amerika. Ich fände es schön, wenn man die Blender-Community international etwas größer machen und mehr solche realen Events stattfinden lassen könnte.

Danke, Thomas, für das Interview und wir wünschen viel Erfolg für die zukunftigen Blender-Events.